Warum Moore nicht nur unheimlich, sondern unheimlich wichtig sind

Beitragsbild Moorlandschaft

Schaurig schön und sagenumwoben: Moore sind Landschaften voller Mythen und Schauplätze vieler Geschichten. Vor rund 12.000 Jahren entstanden in Deutschland die ersten Moore. Sie sind faszinierend und bieten Lebensraum für eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere. Doch nicht nur das: Moore nehmen als große Kohlenstoffspeicher innerhalb der Ökosysteme auf Land eine wichtige Rolle beim Klimaschutz ein. Entdecken Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, warum Moore so wichtig sind und wie wir sie schützen können.

Ein Moor ist ein Gebiet, in dem der Boden wie ein riesiger Schwamm dauerhaft mit Wasser vollgesogen ist. Daher wachsen hier ausschließlich Pflanzen, die sich diesem besonderen Lebensraum angepasst haben. Die Reste abgestorbener Pflanzen sinken zu Boden und bilden den schlammigen Torf. Der in den Pflanzenresten enthaltene Kohlenstoff entweicht nicht, wie bei der normalen Humusbildung als CO2 in die Atmosphäre, sondern wird im Torf gebunden.

Moore in Rheinland-Pfalz entdecken

Moore gibt es fast überall auf der Welt, im Prinzip überall dort, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima die Bildung von Torf unterstützt. Aber wussten Sie, dass es auch in Rheinland-Pfalz Moore gibt? Im Hunsrück und in der Eifel befinden sich kleine, in ihrer Entstehung und Ausprägung sehr besondere Moorstandorte. Die Moore im Nationalpark Hunsrück-Hochwald sind beispielsweise bis zu 5.000 Jahre alt. Ein Großteil der Moore des Nationalparks wurden seit dem 19. Jahrhundert entwässert, um sie forstwirtschaftlich nutzbar zu machen. Im Rahme des Projekts „Hangmoore im Hochwald“ wurden sie in den letzten Jahren renaturiert, damit die Moore mit der Zeit wieder Ihren natürlichen Zustand erlangen. Die rheinland-pfälzischen Moore haben insgesamt eine Fläche von ca. 7.000 Hektar. Damit haben sie einen unschätzbaren Wert für die Natur und leisten gleichzeitig einen wichtigen Anteil zum Klimaschutz in Rheinland-Pfalz.

Haben Sie Lust, die Moore in der Umgebung selbst kennenzulernen und zu entdecken? Wenn die Fahrräder gesattelt und die Rucksäcke gepackt sind, kann es los gehen auf dem familienfreundlichen Radweg durch die Pfälzer Moore. Auch bei Ihrem Ausflug können Sie aktiv die Natur schützen. Achten Sie gemeinsam mit Ihren Kindern darauf, keinen Müll zu hinterlassen und bewegen Sie sich ausschließlich auf den Wegen und Pfaden.

Auch zu Hause können Sie sich als Familie über Moore und ihre Rolle für den Klimaschutz informieren.

  • Die Reportage des SWR ermöglicht Ihnen Einblicke in den Prozess der Renaturierung der Moore im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
  • KiKa hat Informationen in einem kurzen Video und Bildern für Kinder aufbereitet.
  • Umwelt im Unterricht hat das Thema für unterschiedliche Altersklassen anschaulich und noch detaillierter ausgearbeitet.

Bedrohte Moore

Von ursprünglich 1,5 Millionen Hektar bestehen heute nur noch rund fünf Prozent naturnahe Moore in Deutschland. Viele Moore wurden entwässert, um sie zu bebauen oder für die Land- und Forstwirtschaft zu nutzen. Fehlender Regen und Absenkung des Grundwassers stellen heute eine zusätzliche Bedrohung dar. Zudem ist der Torf der Moore ein beliebter Rohstoff, da er sich hervorragend als Dünger eignet. In Deutschland werden seit Ende der 80er Jahre keine intakten Moore mehr für den Torfabbau freigegeben. Torf wird jedoch immer noch aus bereits entwässerten Mooren gewonnen und aus dem Ausland importiert. Wenn Moore schwinden, wird auch der einzigartige Lebensraum für viele vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen zerstört. Außerdem werden große Mengen gespeichertes CO2 freigesetzt, was negative Folgen für unser Klima hat.

Moore schützen – Augen auf beim Erdenkauf

Um Moore zu schützen, muss man eigentlich nicht viel tun. Einfach die Moore in Ruhe lassen – quasi Klimaschutz durchs Nichtstun.  Und wenn Sie das nächste Mal Beete, Blumenkästen oder -töpfe neu bepflanzen möchten, achten Sie beim Einkauf auf torffreie Erde. Der BUND hat hierzu einen Einkaufsführer veröffentlicht.

Torffrei mit unserem Kooperationspartner ZAK

Eine Alternative zu Torf ist der heimische Kompost. Wenn Sie selbst keinen Platz zum Kompostieren haben, gibt es lokale Anlaufstellen, an denen Sie Fertigkompost kaufen können. Unser Kooperationspartner ZAK (Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern) legt seit vielen Jahren Wert auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört auch, dass aus Bioabfällen hochwertiger Qualitätskompost hergestellt wird. Durch Nutzung von Komposterde tragen Sie aktiv zum Schutz der Moorlandschaften bei.

Wenn Sie Ihren Besuch bei der ZAK mit dem E-Bike oder E-Lastenrad planen, können dieses vor Ort sogar kostenlos aufladen. Zusätzlich bietet die Knaudel-Ecke der ZAK einen Tauschplatz für Spielsachen, Bücher und vieles mehr. Weitere Informationen finden Sie auf der Partnerseite der ZAK.

Informieren Sie sich welche weiteren Entsorgungs- und Verwertungsbetriebe in Ihrer Nähe Kompost herstellen und zum privaten Verkauf anbieten. Weitere Beispiele sind der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Mainz-Bingen mit der Biomasseanlage (BMA) Essenheim und der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T).