Beschreibung

"500 Jahre Bauernkrieg - Eine frühbürgerliche Revolution?"

500 Jahre ist es her, da befand sich das frühe Aufbegehren der bäuerlichen Gesellschaft gegen die herrschenden Verhältnisse und der Kampf für eine gerechtere Gesellschaft auf seinem Höhepunkt - und fand sogleich auch sein jähes Ende. Trotz des gewaltigen Ausmaßes der Bewegung - Hunderttausende schlossen sich ihr zwischenzeitlich an - geriet der Bauernkrieg in den Hintergrund  des kulturellen Gedächtnisses. Und doch stehen wir auch heute vor ähnlichen Herausforderungen wie die Bauern ihrerzeit.

Der Frust über die Aneignung von natürlichen Ressourcen durch die Grundherren und die zunehmende Flut von Pflichten und Abgaben entwickelte sich, zusammen mit den aufkommenden reformatorischen Ideen, zu einem hochexplosiven Gemisch. Durch die neuartige Drucktechnik war es schließlich möglich, den Unmut der Bauern in alle Himmelsrichtungen zu verbreiten. Emblematische  hierfür stehen die Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in den Zwölf Artikeln von 1525.

Anlässlich dieser historischen Rückschau erkundet das Ernst-Bloch-Zentrum die Beziehung zwischen dem revolutionären Moment von damals und dem Werk unseres Namensgebers. Bloch, der schon 1921 eine frühe Schrift über den radikalen Reformator und Apokalyptiker Thomas Müntzer verfasste, verwies immer wieder auf das "Unabgegoltene", wie das Utopische das sich in den Kämpfen der Bauern ausdrücke und auf seine Verwirklichung warte.

In unterschiedlichen Formaten widmet sich das Ernst-Bloch-Zentrum diesen Sommer der Frage, was die Emanzipation der Bauern vor 500 Jahren für unsere Gegenwart bedeutet. Inmitten der neukonzipierten Dauerausstellung zu Ernst Blochs Leben und Werk findet der Themenschwerpunkt "Der Bauernkrieg in Philosophie und Kunst" seinen Platz. Ausgehend von Blochs philosophischer Beschäftigung mit diesem gesellschaftlich bedeutenden Ereignis werden in der Sonderausstellung künstlerische Zugänge  zum Thema sinnlich erfahrbar. Wir zeigen die graphischen Abstraktionen des mit Bloch befreundeten  Holzschneiders HAP Grieshaber (1909-1981) und freuen uns  u. a. auf die jüngste Klanginstallation der Künstler Oliver Augst und Reto Friedmann.

Das Künstlerduo Augst und Friedmann präsentieren ihre Klanginstallation "Wenn alle Menschen". Das Hörspiel über den Vorabend des Bauernkriegs besteht aus dafür eigens produzierten Text- Klangelementen. Augst und Friedmann spannen einen roten Faden vom Bauernaufstand über die Französische Revolution bis heute und stellen die Frage nach seiner Aktualität.

Die Klanginstallation wird bei der Eröffnung unserer neuen Ausstellung "Der Bauernkrieg in Philosophie und Kunst" am 05. Juni zum ersten Mal bei uns zu hören sein.

Die Ausstellung wird mit einer Podiumsdiskussion eröffnet. Ausgehend von der Sichtweise des Bauernkrieges als Befreiungs- und Emanzipationsereignis geht die Podiumsdiskussion der Frage nach, welche Bedeutung der Bauernkrieg vor 500 Jahren für unsere Gegenwart hat. Darüberhinaus sollen auch aktuelle Forschungsfragen, wie die Rolle der Frau im Bauernkrieg, behandelt werden.

Es diskutieren

Dr. Christian Pantle: Wissenschaftsjournalist und Autor, 2024 erschien sein Spiegel-Bestseller "Der Bauernkrieg - Deutschlands großer Volksaufstand"

Dr. Marco Veronesi: Wirtschafts- und Sozialhistoriker, Kurator der großen baden-württembergischen Landesausstellung "Uffrur!"

Dr. Susanne Kimmig-Völkner: Kunsthistorikerin, Direktorin der Mühlhäuser Museen in Thüringen, verantwortlich für die Thüringer Landesausstellung "freyheyt 1525"

Moderation: Dietrich Brants (SWR)

Donnerstag | 05. Juni 2025 | 18 Uhr

Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 2,50 Euro

Veranstaltungsort
  • Walzmühlstraße 63, Ludwigshafen am Rhein-Süd, Deutschland

Region
Stadt Ludwigshafen
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Kontaktdaten
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