Wasser ist für die meisten von uns in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Trinken, Waschen, Kochen und Duschen – all das braucht Wasser. Wir müssen nur den Hahn aufdrehen, um an sauberes Wasser zu kommen, doch das geht nicht jedem so. Weltweit haben etwa zwei Milliarden Menschen keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sogar 3,8 Milliarden Menschen müssen ohne angemessene sanitäre Anlagen auskommen.
Diese Schieflage hat einen direkten Einfluss auf die Gesundheit vieler, da mangelnde sanitäre Einrichtungen die schnellere Ausbreitung von Bakterien und Krankheiten begünstigen. Auch bei der Bewältigung von Pandemien wie COVID-19 spielt der Zugang zu sauberem Wasser eine Schlüsselrolle. Denn ohne Wasser sind einfache und wirksame Maßnahmen wie Händewaschen nicht möglich.
Nicht nur einzelne Personen, sondern ganze Länder können Wassernot verspüren. Dies ist geografisch bedingt und wird durch den fortschreitenden Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Urbanisierung verschärft. In der Folge bietet der Zugang zu sauberem Wasser in einigen Regionen der Welt großes Konfliktpotenzial. Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass bis 2030 etwa 700 Millionen Menschen durch Wasserknappheit und den daraus folgenden Konflikten aus ihrer Heimat vertrieben werden könnten.
Um solchen internationalen Konflikten frühzeitig entgegenzuwirken, verfolgt Deutschland gemeinsam mit den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 das Ziel, sauberes Trinkwasser und sicheren Zugang zu sanitären Einrichtungen für alle zu ermöglichen. Weltweit soll die Wasserverschmutzung durch gefährliche Chemikalien gestoppt und die Wasserqualität durch eine kontinuierliche Wasseraufbereitung verbessert werden. Eine effizientere Nutzung sowie die nachhaltige Entnahme von Wasser soll die Wasserknappheit reduzieren und Wasserökosysteme schützen.
Aktuelle Lage in Deutschland
Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist dank der Investitionen in wirkungsvolle Infrastruktur sehr gut. Nicht ganz so gut geht es hingegen unseren heimischen Fließgewässern. Die Landwirtschaft und Industrie sowie unser persönliches Konsum- und Entsorgungsverhalten steuern zur Verschmutzung der Gewässer bei. Diese weisen zunehmend schädliche Konzentrationen von Phosphor und Nitrat sowie Spuren von Arzneimitteln, Chemikalien und Mikroplastik auf, was dazu führen kann, dass Fische sterben und giftige Algen bilden. Wasserverbundene Ökosysteme wie z. B. Seen, Feuchtgebiete und Wälder werden somit bedroht.
Zudem tragen wir durch unser Konsumverhalten zum Wasserverbrauch und der Wasserverschmutzung anderer Länder bei. Produkte wie Avocados oder auch T-Shirts und Jeans verbrauchen große Mengen an Wasser während ihrer Herstellung und Produktion. Durch dieses sogenannte „virtuelle Wasser” verbraucht jeder Deutsche im Schnitt etwa 4000 Liter Wasser täglich.
Aus all diesen Gründen ist es wichtig, unser Konsumverhalten nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen – denn auch wir können unseren Teil dazu beitragen, dass verantwortungsvoller und sparsamer mit Wasser umgegangen wird.
Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
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