Ernten und sammeln statt kaufen

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Mit dem Wechsel der Jahreszeiten hat die Natur viel Spannendes zu bieten. Besonders Kinder lieben die Zeit der bunten Blätter, Kastanien und Eicheln. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Herbst mit der ganzen Familie die Natur zu entdecken und die Neugier zu wecken.

Ernten ohne Garten

In ganz Deutschland gibt es Möglichkeiten um Gemüse, Obst und Fallobst kostenlos zu ernten und zu pflücken. Ganz ohne Garten können Sie mit Ihren Kindern lernen, wo das Essen auf dem Tisch eigentlich herkommt.

Fragen Sie bei Bauern in Ihrer Nähe nach, ob Sie nachernten dürfen. Das kann sowohl kostenfrei als auch gegen eine kleine Entschädigung geschehen. Nach der Ernte bleiben auf den Feldern meist Feldfrüchte übrig, die sonst vom Bauern selbst nachgeerntet werden müssen. So können Sie dem Bauern und sich selbst eine Freude bereiten. Oder Sie nutzen die Selbstpflück- und Erntefelder vieler Obst- und Gemüsebauern. Diese finden Sie oft entlang der Landstraßen in den Obst- und Gemüseanbauregionen. Hier können Sie gegen Entgelt pflückfrische Ware genießen oder mitnehmen – so auch Beispielsweise bei unserem Partner dem Bauernhof Guhl. Die ganze Familie kann hier an den Oktoberwochenenden auf dem Kürbisfeld eigenhändig Kürbisse pflücken.  

Auch sogenannte herrenlose Bäume oder Sträucher sind ein guter Ort zum Sammeln. Dort können Sie Beeren, Nüsse, Kräuter, Kernobst und vieles mehr finden und sich legal und kostenlos bedienen. Sie sollten vorher jedoch sicherstellen, dass es sich dabei tatsächlich um herrenlose Bäume handelt. Außerdem gibt es die ErnteaktionGelbes Band“. Früchte an Bäumen, die mit einem gelben Band gekennzeichnet sind, dürfen und sollen von Ihnen gepflückt werden. Hier finden Sie eine Karte, die Ihnen die Standorte solcher Bäume anzeigt.  

Auch Wildobst können Sie in deutschen Wäldern finden und verzehren. Doch aufgepasst! Nicht jedes Wildobst kann man essen. Welches dazu gehört finden Sie hier.

Die richtige Lagerung

Bei richtiger Lagerung können Sie die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern. So können Sie diese saison- und zeitunabhängig genießen. Die biologischen Prozesse, die das Verderben der Lebensmittel verursachen, können verlangsamt oder gestoppt werden. Auf verschiedene Weisen können Sie Ihre Lebensmittel länger haltbar machen. Sie können Lebensmittel einkochen, einlegen, trocknen, dörren, einfrieren oder vakuumieren. Informieren Sie sich gemeinsam mit ihren Kindern wo und wie Sie unterschiedliche Lebensmittel kurz-, mittel- oder langfristig am besten lagern.

Sammeln statt Supermarkt

Gehen Sie mit der ganzen Familie auf die Suche nach Kastanien. Das macht nicht nur Spaß, der Fund kann auch als umweltfreundliches Waschmittel verwendet werden. Unsere heimischen Kastanien sind eine gute Alternative zu den indischen Waschnüssen, die wir in der Drogerie kaufen können. Diese sind zwar umweltschonend und biologisch abbaubar, sie haben jedoch wegen ihrer langen Transportwege eine schlechtere CO2-Bilanz.

Doch einige Kastanien sind auch für den eigenen Verzehr geeignet. Da Esskastanien vorzugsweise in Gebieten mit einem milderen Klima zu finden sind, sind Sie in den Weinbauregionen der Pfalz genau richtig. Beim Sammeln sollten Sie jedoch genau hinschauen. Die Rosskastanie ist eine ungenießbare Frucht, die sogar zu Magenschmerzen führen kann. Giftige und essbare Kastanien können Sie eigenständig anhand der Blätter, der Fruchthülle und den Früchten unterscheiden. Die richtige Zeit zum Sammeln der Esskastanien startet ab Ende September und geht bis in den November hinein. Reife Kastanien fallen von den Bäumen und müssen nur aufgesammelt werden. Um die Kastanien anschließend zu genießen, sollten Sie die Früchte zügig verarbeiten. Ob im Ofen, im Salat, als Beilage oder Dessert, die Esskastanie kann auf verschiedene Weisen zubereitet werden und ist ein echter Gaumenschmaus. Es bedeutet also nicht nur Spaß für die ganze Familie beim Sammeln der Kastanien, auch die Zubereitung und der anschließende Verzehr können eine Menge Freude bereiten.

Auf der Suche nach Pilzen werden sie in Rheinland-Pfalz ebenfalls fündig. Doch auch hier müssen Sie achtsam sein, es gibt neben den leckeren und ungefährlichen Pilzen auch giftige Pilze. Um eine unschöne Begegnung mit diesen zu vermeiden, könne Sie mit der ganzen Familie an einer geführten Pilzwanderung teilnehmen. Wenn sie sich entscheiden, auf eigene Faust auf die Suche zu gehen müssen Sie Folgendes wissen: Das Sammeln von Pilzen für den eigene Bedarf ist legal, für Naturschutzgebiete gilt dies jedoch nicht. Die richtige Zeit für Pilzsammler ist im September und Oktober. Vor allem der Binger Wald und der Soonwald bieten gute Möglichkeiten zum Sammeln, speziell finden Sie dort Steinpilze, aber auch andere Röhrlinge und Morcheln. Genauere Tipps, wo die Pilze vorzugsweise wachsen und Hinweise zu giftigen Pilzen, finden Sie hier.

Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit

Um Vögeln – und sicher auch den Kindern – eine Freude zu bereiten, können Sie natürliches Vogelfutter sammeln. Das ist umweltschonend, da sie Transport und Verpackung des gekauften Futters sparen. Sammeln Sie dafür eine bunte Mischung aus Körnern, Kernen, Nüssen und Beeren.