Einblicke in die Welt der Bienen

Wildbiene an lilafarbenem Lavendelbusch

Im Frühjahr und Sommer summt und brummt es im Garten, auf dem Balkon und auf den Feldern. Fleißig fliegen Bienen von einer Blüte zur nächsten. Am Weltbienentag dreht sich alles um die kleinen Insekten, denn sie sind enorm wichtig für viele Lebensmittel. Wenn Sie morgens mit der Familie am gedeckten Frühstückstisch sitzen und an Bienen denken, fällt zuerst der Honig ins Auge. Doch Bienen haben einen weitaus größeren Anteil an der Entstehung unserer Nahrungsmittel.

Warum sind Bienen so wichtig?
Auf der Suche nach Nahrung fliegen die Bienen von Blüte zu Blüte und von Pflanze zu Pflanze. Während Sie Pollen und Nektar sammeln, haften sich Pollenkörner an die Beinchen der Bienen. Beim Besuch der nächsten Blüte bleiben einige dieser Körner an der klebrigen Blüte zurück und bestäuben diese dadurch. Früchte und Samen brauchen die Bestäubung der Blüten, um zu wachsen. Fehlt die Bestäubung, fällt bei vielen Pflanzen auch die Ernte aus. Bienen und andere Insekten sind deshalb sehr wichtig für die biologische Vielfalt auf unserer Erde.

Rund 80 Prozent der blühenden Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen. Ohne die Bestäubungsarbeit der Bienen müssten wir auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten: Äpfel, Erdbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Tomaten, Radieschen, Bohnen, Erbsen Gurken, Zucchini, Orangen, Zitronen, Pfirsiche, Spargel, Kürbisse und Nüsse oder Ölsaaten sind nur einige Beispiele von Lebensmitteln, die auf die Bestäubung der fliegenden Insekten angewiesen sind. Doch damit nicht genug: Diese Pflanzen sind selbst nur ein Teil der großen Nahrungskette und dienen als Futter für Vögel, Kleinsäuger und auch größere Tiere. Diese können wiederum dem Menschen zum Teil als Fleisch- und Milchquelle dienen.

Wie können Bienen der gesamten Familie beim Verständnis der Biodiversität helfen?
Von der Biene können wir viel lernen. Sie ist eine Botschafterin für Artenvielfalt und den Schutz der Lebensgrundlagen von Mensch und Tier. Durch die Arbeit der Bienen werden die Zusammenhänge in der Nahrungskette für alle Altersgruppen erfahrbar und verständlich. Kindern und Jugendlichen bietet dies einen Zugang zu den Themen Biodiversität, Ressourcenschutz und Klimawandel bis hin zur Ernährung.
Informationen gibt es beispielsweise auf folgenden Websites:

Auch in der Schule oder Kita können Bienen in den Unterricht mit einbezogen werden. Die Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) Rheinland-Pfalz hat die „Aktion Bien – Bienen machen Schule” ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts unterstützt die LZU die Haltung von Bienen in Schulen, Kitas und an anderen Bildungsorten. In der Bildungseinrichtung Ihrer Kinder wird die „Aktion Bien“ noch nicht umgesetzt? Fragen Sie doch mal proaktiv nach.

Warum sind Bienen bedroht?
Neben der sehr bekannten Honigbiene gibt es in Deutschland noch über 500 verschiedene Wildbienenarten. Während Honigbienen in ihren Bienenstöcken im Schwarm zusammenleben, sind Wildbienen eher Einzelgänger, die Unterschlupf in Erdlöchern oder alten Holzstücken finden. Mittlerweile sind Bienen jedoch immer häufiger durch den Verlust ihrer Lebensräume gefährdet. Bereits 60 Prozent der Wildbienenarten gelten als bedroht. Zudem nistet sich in Bienenstöcken immer häufiger die aggressive Varroamilbe ein. Die Bienen im Stock werden durch den Befall der Parasiten geschwächt und sind somit anfälliger für Krankheiten und Pestizide. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns der Bedeutung der Bienen bewusst sind und sie gemeinsam schützen.

Wie können Sie aktiv zum Schutz der Bienen beitragen?
Es gibt viele Möglichkeiten Bienen zu helfen. Hier unsere kinderleichten Tipps mit denen Sie und Ihre Kinder zum Schutz der Bienen beitragen können.

Basteltipps

  • Durch selbstgemachte Samenbomben können Kinder bienenfreundliche Blumen sprießen lassen und gleichzeitig die Umgebung bunter gestalten. Einfach Blumenerde, Tonerde und Blumensamen mit etwas Wasser vermischen und zu Kugeln formen. Sobald diese getrocknet sind, können sie auch schon verteilt werden. Mehr Infos finden Sie hier.
  • Besonders bei wärmeren Temperaturen haben nicht nur wir Menschen, sondern auch kleine Insekten mehr Durst. Stellen Sie daher auf Ihrer Fensterbank eine Bienentränke auf. Füllen Sie dazu eine flache Schale mit Wasser und legen kleine Steine zum Landen hinein.
  • Bauen Sie doch ein Bienenhotel. Eine Anleitung dazu finden Sie bei uns: „Buntes Insektenhotel“.

Gartentipps

  • Pflanzen Sie in Ihrem Garten oder auf dem Balkon Pflanzen an, die Bienen Nahrung bieten. Besonders beliebt sind pollenreiche Pflanzen wie Obstbäume, Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Sonnenblumen. Beim Aussuchen bienenfreundlicher Pflanzen kann Sie der Ratgeber des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unterstützen. Sie haben eine größere Fläche mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzt? Tragen Sie sie gerne auf www.bienenfuettern.de in einer Karte ein. Dort können Sie zusätzlich einfügen, welche Pflanzen sie ausgesucht haben. Bis zum 31. August 2021 können Sie durch Ihren Eintrag außerdem an der Verlosung von 50 Bienenhäusern teilnehmen.
  • Verzichten Sie für Ihre Pflanzen am besten auf Insektenschutzmittel. Für die Bienen ist das nämlich Gift.
  • Wenn Sie eine Wiese haben, mähen Sie diese am besten nur zwei Mal im Jahr. Vor allem wenn sie blüht, ist die Wiese ein Paradies für Bienen.

Einkaufstipps

  • Honigland Rheinland-Pfalz bietet Ihnen eine Übersicht über Imker*innen in Ihrer Nähe. Kaufen Sie am besten regionalen Honig direkt bei Imker*innen, im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder im Unverpackt-Laden.
  • Sie wollen noch aktiver werden zum Schutz der Bienen? Verschiedene (lokale) Vereine und Imkerverbände bieten Informationen und die Möglichkeit, Bienenpate zu werden.