Berichtet Ihr Kind von Streitereien oder Angriffen gegen seine Person, so kann es für die Eltern oder erwachsene Bezugspersonen in seinem Umfeld nicht immer leicht sein zu erkennen, ob es sich hierbei um eine Auseinandersetzung handelt, wie Kinder sie teils im Alltag miteinander haben oder bereits um Mobbing. Um den Unterschied deutlich zu machen, sei der Begriff “Mobbing” an dieser Stelle zunächst einmal erläutert.
Der Verein „Zeichen gegen Mobbing e.V.“ nennt fünf wesentliche Merkmale, die Mobbing ausmachen. Es handelt sich um Gewalthandlungen, die von den Betroffenen als verletzend empfunden werden. Angreifer und Opfer unterscheiden sich dabei im Hinblick auf ihre körperliche Verfassung, ihre soziale Stellung oder Intelligenz. Die Angriffe kommen wiederholt und über längere Zeit hinweg vor. Vor allem fühlen sich die Opfer schließlich hilflos und schaffen es nicht ihre eigene Lage zu verbessern.
Mobbing kann dabei sowohl analog, d.h. beispielsweise auf dem Schulhof, stattfinden, aber auch in Form von Cybermobbing. Bei letzterem handelt es sich um Attacken, die online, also auf Kommunikationsplattformen, erfolgen. Diese Form des Mobbings ist besonders schwerwiegend, da die Angriffe rund um die Uhr und ohne räumlichen Rückzugsort auftreten können.
Folgen von Mobbing reichen von Konzentrationsschwierigkeiten und sozialen Rückzug bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken. Laut der Medienanstalt Rheinland-Pfalz hat fast jeder fünfte Schülerin Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht, was die weitreichenden Auswirkungen zeigt.
In Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche Beratungs- und Hilfsangebote. Hier sei nur eine Auswahl möglicher Anlaufstellen genannt:
Die Medienanstalt beispielsweise informiert über Cybermobbing und bietet Eltern und Schulen Präventions- und Hilfsmaßnahmen an.
Klicksafe stellt zum Beispiel Leitfäden und Informationen zur Verfügung, um besser mit Mobbing im Internet umzugehen und Unterstützung für Betroffene zu bieten.
Aufsuchen können Sie aber auch die Diakonie Pfalz: Sie bietet regionale Anlaufstellen für betroffene Kinder und Jugendliche in verschiedenen Städten wie Kaiserslautern, Ludwigshafen und Speyer. Diese Stellen bieten sowohl präventive Beratung als auch spezifische Hilfe und Unterstützung für Betroffene.
Auch die Caritas bietet gesonderte Beratung für Jugendliche an, die Mobbing erfahren haben, hier als Beispiel das Beratungsangebot in Mainz.
Das Anti-Mobbing-Netzwerk e.V. unterstützt Eltern, Lehrkräfte und betroffene Kinder durch Beratung und Interventionen, etwa durch Konfliktmediationen. Hier können gezielte Maßnahmen zur Deeskalation und Prävention besprochen und eingeleitet werden, um Mobbing zu bekämpfen.
Betroffene können sich an Beratungsstellen wie diese wenden, um über ihre Erfahrungen zu sprechen und Unterstützung bei der Bewältigung der schwierigen Situation zu erhalten. Wenn sich die Mobbing-Situation verschärft, kann auch die Polizei in Fällen von Cybermobbing konsultiert werden, um rechtliche Schritte einzuleiten.
Wer schnell und niedrigschwellig einen Kontakt benötigt, kann sich aber auch an eine dieser Hotlines wenden, die für junge Menschen, aber auch Eltern und Erwachsene im Allgemeinen bei Sorgen, Problemen und Krisen eingerichtet worden sind.