Ziel für nachhaltige Entwicklung 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern

Die Schnitzeljagt im Wald oder der Sommertag am See – gemeinsame Zeit in der Natur zu verbringen bietet Abwechslung und Ausgleich im Familienalltag. Intakte Ökosysteme, wie gesunde Flüsse, Seen, Moore, Böden, Wälder und Berge sind Lebensraum und die Grundlage für eine vielfältige Ernährung für Mensch und Tier. Intakte Ökosysteme stellen wichtige Rohstoffe bereit, sorgen für sauberes Trinkwasser und saubere Luft, wirken temperaturausgleichend sowie CO₂-senkend und -umwandelnd. Nur so stehen uns weiterhin die Güter und Dienstleistungen der Natur zu Verfügung, die eine Existenzgrundlage von uns allen sind.

Doch diese Ökosysteme sind stark gefährdet. Jedes Jahr wird weltweit eine Waldfläche von 8,8 Millionen Hektar (eine Fläche so groß wie Irland) zerstört. Viele Bodenflächen werden zunehmend versiegelt oder verlieren ihre Fruchtbarkeit. Umweltkatastrophen und die Erweiterung von Agrarflächen kosten vielen Tieren den Lebensraum und auch die illegale Jagd stellt eine Bedrohung dar. In der Folge geht die Artenvielfalt zurück, Insekten sterben aus, Wüsten weiten sich aus und die einheimische Flora und Fauna wird durch sich ausbreitende gebietsfremde Pflanzen sowie Tiere verdrängt. Heute sind mehr als die Hälfte der Ökosysteme in einem schlechteren Zustand als sie es noch vor 50 Jahren waren.

Dieser aktuellen Lage muss entgegengearbeitet werden. Mit der Agenda 2030 und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hat sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, Landökosysteme zu schützen, wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern. Wälder sollen nachhaltig bewirtschaftet, Wüstenbildung bekämpft und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende gesetzt werden. Zu den weiteren Unterzielen zählen: Bodendegradation beenden, die Invasion fremder Arten verhindern sowie die finanzielle Förderung von Biodiversität.

Aktuelle Lage in Deutschland

Der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen ist zu entnehmen, dass etwa zwei Drittel der in Deutschland vorkommenden Biotypen eine angespannte Gefährdungslage zugesprochen wird. Durch die geplante Renaturierung von Flüssen und Auen sollen Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt unserer Gewässerlandschaften geschaffen werden.

Der Waldschutz in Deutschland wies in der letzten Beobachtungsperiode eine positive Entwicklung des ökologischen Zustands unserer Wälder auf, jedoch haben die Dürrejahre seit 2018 für eine starke Schwächung gesorgt. Beim Artenschutz sieht es aktuell nicht gut aus: die Gesamtzahl an Arten ist am Schrumpfen. Vor allem kann man das am Beispiel der schwindenden Anzahl von Insektenarten sehen, welche ein elementarer Bestandteil unseres Ökosystems sind. Sie dienen als Futter für Tiere, wie beispielsweise Vögel. Zusätzlich leisten sie durch die Bestäubung von Pflanzen einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und Landwirtschaft.

Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert bis 2030 zu erhöhen und den Schutz der Biodiversität in der Agrarlandschaft weiter voranzutreiben.

Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

· Erleben Sie die Natur
Entdecken Sie die Wunder der Natur durch Ausflüge in die Natur und Wanderungen mit der ganzen Familie.

· Rücksicht nehmen
Schonen Sie Pflanzen und Tiere indem Sie beim Winterdienst Splitt oder Streumittel, welches mit dem Blauen Engel gekennzeichnet ist, statt Streusalz nutzen.

· Nachhaltig konsumieren
Unterstützen Sie eine ökologische Landwirtschaft um Böden zu schonen und Unternehmen, die die Natur schützen wollen, indem Sie deren Produkte kaufen. Zusätzlich können Sie die Reichweite dieser Unternehmen mithilfe von Social Media sowie im Familien- und Freundeskreis verbreiten. Informieren Sie sich zudem über Umwelt- und Sozialsiegel und achten Sie darauf, dass Produkte nicht von gefährdeten Tierarten stammen. Informieren Sie sich hierfür über gefährdete Tierarten.

· Selbst tätig werden
Richten Sie Nistmöglichkeiten für Vögel ein, hier finden Sie heraus wie Sie die Nistkästen richtig anbringen. Informieren Sie sich wie Sie Bienen schützen und ihnen helfen können. Zeigen sie Engagement für den Schutz bedrohter Natur und werden Sie Teil von Organisationen (z.B. Fridays for Future) oder Aktivitäten.