Weltweit wurden noch nie so viele Güter produziert wie heute – Kleidung, Essen oder technische Geräte wie Handys und Computer. Deutsche Unternehmen verkaufen ihre Produkte in der ganzen Welt und gleichzeitig beziehen wir viele Waren und Rohstoffe aus dem Ausland. Globalisierung und Wirtschaftswachstum bieten Chancen im Kampf gegen Armut. Doch dies führt nicht automatisch zu guten Arbeitsplätzen und mehr Wohlstand für alle.
Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechte sind in Deutschland gesetzlich geregelt. Das ist längst kein Standard. Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche arbeiten weltweit noch immer unter ausbeuterischen und menschenunwürdigen Bedingungen. Laut UNICEF sind global 150 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren bereits berufstätig. Damit unser jetziger Lebensstandard nicht auf Kosten anderer und nachfolgender Generationen ermöglicht wird, brauchen wir weltweit Strategien für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftsordnung.
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie erkennt die zentrale Rolle von unternehmerischen Tätigkeiten für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands bewusst an – als Ebene zwischen Individuum und Staat treiben Unternehmen Innovation, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für wirtschaftliche Produktivität und Wachstum.
Unternehmen sind Teil der Gesellschaft und tragen in ihren Aktivitäten auch Verantwortung, nachhaltig und sozial zu wirtschaften (die sog. “Corporate Social Responsibility” – kurz CSR). Dazu gehört für deutsche Unternehmen u.a. die faire und gesicherte Bezahlung von Arbeitnehmern, der Einsatz gegen Kinderarbeit und für gute Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette und der verantwortliche Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Wasser, Böden, Luft, Energie und Rohstoffen.
Zu diesem unternehmerischen Verantwortungsbereich kommen noch gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Faktoren, die sich auf die Nachhaltigkeit der Entwicklung auswirken. Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise die demografische Lage eines Landes – insbesondere das Durchschnittsalter. Viele entwickelte Länder – darunter auch Deutschland – werden in Zukunft vor die Herausforderung gestellt, dass sich die Bevölkerung aus mehr älteren als jüngeren Menschen zusammensetzt. Vor allem bei der Pflege älterer Personen kann dies zu Herausforderungen führen.
Um all diese Herausforderungen zu bewältigen, hat sich die internationale Staatengemeinschaft in der Agenda 2030 zum Ziel gesetzt, weltweit nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern. Um nachhaltiges Wachstum im umfassenden Sinne zu ermöglichen, will die deutsche Bundesregierung das Wachstum gleichzeitig stärken und inklusiver gestalten. Wirtschaftlicher Wohlstand soll durch gute und sichere Arbeitsplätze fairer verteilt werden. Zudem soll die Wirtschaftsleistung umweltverträglicher ausgerichtet werden, um den Umgang mit Ressourcen nachhaltiger zu gestalten.
Für die oben genannten Aspekte sind komplexe und langfristig angelegte Lösungsansätze nötig – und das auf der Ebene von Unternehmen und Organisationen. Doch auch Familien und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten.
Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
Zum Weiterlesen