Ziel für nachhaltige Entwicklung 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten

Bild SDG 3

Alle Menschen wünschen sich ein gesundes Leben. Besonders die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, welche Relevanz unsere Gesundheit für alle Lebensbereiche, das öffentliche und private Leben sowie die Wirtschaftstätigkeit hat.

Weltweit haben etwa zwei von fünf Menschen keine Krankenversicherung. Umweltbelastungen, schlechte Arbeitsbedingungen und fehlender Zugang zu Gesundheitssystemen führen bei zu vielen Menschen zu vermeidbaren Krankheiten. Faktoren wie Stress, Armut und eine mangelhafte Ernährung haben zusätzlich negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Lernfähigkeit. Daher sind Gesundheit, Bildung und Ernährungssicherheit eng miteinander verknüpft. Zunehmend wird deutlich, dass auch der Klimawandel spürbare Folgen und ernste Risiken für die Gesundheit hat und diese in Zukunft weiterhin zunehmen werden. Vermehrt vorkommende Hitze- und Kältewellen sowie regelmäßiger auftretende extreme Wetterereignisse stellen eine Bedrohung für viele Menschen und ihre Lebensgrundlagen dar.

Mit der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hat sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, den Zugang zu sauberem Wasser, gesunder Ernährung, guter Luft sowie zu guter medizinischer Versorgung und lebensrettenden Medikamenten zu ermöglichen. Die Unterziele von Ziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ reichen von Gesundheitsversorgung für alle, der Prävention und Behandlung von Drogen- und Alkoholmissbrauch, bis hin zum Zugang der sexuellen und reproduktiven Gesundheitsfürsorge. Ziel ist es außerdem die Mütter-, Neugeborenen- und Kindersterblichkeit bis 2030 zu senken. Zusätzlich werden die Qualifizierung von Gesundheitsfachkräften und der Zugang zu wirksamen, hochwertigen und erschwinglichen Medikamenten ausgebaut. Gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie ist es wichtig, dass die Frühwarnung und das Management von Gesundheitsrisiken in allen Ländern weiter gestärkt werden.

Situation in Deutschland

Auch wenn wir in Deutschland von einem sehr guten Gesundheitssystem profitieren, bleibt weiterhin viel zu tun. Die Lebenserwartung hierzulande ist deutlich höher als der weltweite Durchschnitt (Männer: 78,6 Jahre, Frauen: 83,4 Jahre). Ziel der Bundesregierung ist es sicherzustellen, dass im gesamten Lebensverlauf die medizinische und pflegerische Versorgung gewährleistet ist. Daher ist die Stärkung der Gesundheitsfachkräfte, insbesondere der Pflege, ein wichtiges Fokusthema.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit?

Gesundheit ist die Voraussetzung für Wohlstand, sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe. Sie ist gleichzeitig auch Antrieb und Ziel für die soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimension nachhaltiger Entwicklung. Auf den ersten Blick kann man Gesundheit der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit zuordnen. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass auch Klima- und Wetterveränderungen sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. So führt etwa die steigende Durchschnittstemperatur mit einhergehenden Wetterextremen zu erhöhten Sterberaten sowie zum vermehrten Auftreten von Krankheitsüberträgern wie Stechmücken. Luftverschmutzung durch Feinstaub ist neben Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht eines der größten Gesundheitsrisiken. Im SWR Kindernetz finden Sie weitere Informationen darüber, wie gefährlich Feinstaub ist.

Wir müssen demnach für eine vollständige physische und psychische Gesundheit aller die Qualität von Natur und Umwelt, in der wir leben, erhalten.

Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

  • Bewegung und Sport machen Spaß, reduzieren Stress und sind gesund – doch trotzdem kommen diese im Familienalltag oft zu kurz. Die Landesinitiative „Rheinland-Pfalz – Land in Bewegung“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen in Rheinland-Pfalz mit kostenlosen Angeboten zu mehr Bewegung und Sport zu motivieren. Teil des Angebots sind auch Bewegungssteine, die Sie bei Ihrem nächsten Ausflug mit der Familie in ganz Rheinland-Pfalz finden bzw. verstecken können. Vom 18. bis 20. Juni 2021 finden die landesweiten Bewegungstage statt, an denen sie mit der ganzen Familie aktiv werden können.
  • Gemeinsam macht es mehr Spaß: Viele Sportvereine bieten diverse Möglichkeiten zum Ausprobieren. Bei einer Vielzahl unserer Kooperationspartner*innen können Eltern und Kinder bei kostenlosen Schnupperstunden gemeinsam aktiv werden. Online gibt es ebenso zahlreiche Angebote: Die Sportmacher von ZDF tivi erkunden Sport von A bis Z.
  • Auch eine ausgewogene Ernährung ist eine Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlergehen von Groß und Klein. Was genau es damit auf sich hat, finden Sie in unserem Tipp zum zweiten Ziel für nachhaltige Entwicklung „Kein Hunger”.
  • Auf die eigene Gesundheit zu achten, heißt auch zu prüfen, was Sie an Ihre Haut lassen. Auf der Website der Verbraucherzentrale finden Sie Informationen zu Inhaltsstoffen, Kennzeichnung und unerwünschten Wirkungen. Ihre Kosmetik- und Alltagsprodukte können Sie mit der App ToxFox des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ganz unkompliziert auf Schadstoffe prüfen. Oder Sie stellen Ihre Produkte selbst her. Wie wär’s mit einem Do-it-yourself-Tag mit der ganzen Familie, an dem Sie Lippenpflege und Handcreme selbst machen?
  • Achtsamkeit für Kinder: Erforschen Sie den Körper und die Sinne. Gerade für die Kleinen sind Spiele spannend, die die Wahrnehmung der Sinne schärfen. Dazu zählt beispielsweise mit verbundenen Augen oder barfuß durch den nächsten Wald oder Wiese zu laufen. KiKA und das Haus der kleinen Forscher haben dazu verschiedene Experimente und Spiele zusammengetragen. Auch Traumreisen oder Kindermeditationen können die Kleinen aus dem Alltag herauszuholen und ihnen dabei helfen frische Energie zu tanken.
  • Zu einem vollumfänglichen Wohlbefinden gehört neben der physischen auch die psychische Gesundheit. Genau wie Erwachsene haben auch Kinder gute und schlechte Tage, sind mal gut gelaunt und voller Energie und mal ängstlich, ohne Appetit oder schlaflos. Wenn solche oder ähnliche Verhaltensweisen jedoch häufiger auftreten oder zu Problemen in der Kita oder Schule führen, kann fachkundiger Rat eine große Hilfe sein. Kinder- und Jugendärzte, Familienzentren, Familienberatungsstellen und Selbsthilfegruppen bieten zu vielen Fragen und Problemen Unterstützung an. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet Informationen darüber, wie Sie die psychische Gesundheit Ihrer Kinder unterstützen und Stärken.
  • Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Welche Angebote Ihre Krankenkasse zusätzlich anbietet, können Sie meist auf deren Website nachlesen. Auch die Verbraucherzentrale hat wichtige Informationen zu Krankenversicherungen für Sie zusammengefasst.
  • Vielleicht spenden Sie Gesundheit: Helfen Sie erkrankten Menschen in dem Sie sich über Blutspende, Organspende und Stammzellspende informieren. Umfassende unabhängige und ergebnisoffene Informationen zum Thema Organspende bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung online an. Über Blutspenden können Sie sich entweder direkt über Kliniken wie die Universitätsmedizin Mainz oder über das Deutsche Rote Kreuz Bei DKMS können Sie sich als Stammzellenspender*in registrieren – das geht einfach zuhause oder auch bei Aktionen in Ihrer Nähe.
  • Auf unserer Themenseite „Beratung & Hilfe” helfen wir Ihnen dabei, Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu finden und zeigen Ihnen mit dem „Ratgeber Familie“ des rheinland-pfälzischen Familienministeriums, wo Sie online Informationen erhalten.

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